Walther Stützle, früher Direktor des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri und danach Staatssekretär im deutschen Verteidigungsministerium, hat in einem Zeitungsbeitrag Eckpunkte zur Lösung der Ukraine-Krise vorgelegt:
1. Der Versuch, Russland aus Europa hinauszudrängen, muss aufgegeben werden. Sicherheit in und für Europa gibt es nur mit, aber nicht gegen Russland.
2. Russland hat ein legitimes Bedürfnis nach Sicherheit. Der Ausdehnungstrieb der Nato nach Osten muss gestoppt werden.
3. Das Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine bedarf der Revision: Die sicherheitspolitischen Ambitionen müssen zurückgefahren, die handelspolitischen Fragen in Einklang mit den bestehenden Verpflichtungen zwischen der Ukraine und Russland gebracht werden.
4. Moskau und Kiew sollten ermutigt werden, ein Gewaltverzichtsabkommen auszuhandeln. Ein solcher Vertrag könnte auch eine Verständigung über die Krim-Frage ermöglichen. Im Gegenzug müssen die Wirtschaftssanktionen enden, und Russland muss seinen Platz im G8 wieder einnehmen.